Sentana Stiftung

Schafe schubsen kann Leben retten

Leider kommt es besonders im Frühling und Sommer häufiger vor, dass Schafe auf der Seite oder dem Rücken liegen und ihre Beine in die Luft ragen. Was so niedlich aussieht, ist leider lebensbedrohlich.

Schafe tragen oft zuchtbedingt jede Menge schweres und dichtes Fell mit sich herum, unter dem es schnell anfängt zu jucken. Sie rollen sich dann auf dem Boden hin und her, um sich zu kratzen und kommen dann nicht mehr von selbst auf die Beine.
Wird ihnen nicht schnell geholfen, können sie nach kurzer Zeit sterben, da sich im Pansen des Tieres Verdauungsgase sammeln. Deshalb ist es äußerst notwendig, in so einer gefährlichen Situation nicht abzuwarten, sondern einzugreifen. Oft ist schon etwas Schwung oder ein kleiner Schubs ausreichend, um dem Schaf wieder aufzuhelfen.

Mathilde. Foto: Werner Krüper

Auch auf unserem Hof gab es diese Situation bereits. Als unsere Bufdi Kathi Liesel auf dem Rücken liegen sah, handelte sie sofort und schubste sie wieder auf ihre Beine. So konnte sie unserer Liesel das Leben retten.

Doch warum können die Schafe nicht mehr aufstehen und drohen zu verenden? Der Grund liegt – wie so oft – in der Zucht durch uns Menschen.

Viele verschiedene Schafrassen fallen einer Qualzucht zum Opfer. Da das Schaf als Fleisch- und Wolllieferant so effizient wie möglich genutzt werden soll, hat der Mensch dem Schaf den natürlichen Fellwechsel abgezüchtet, weshalb das Fell nun immer weiter wächst und enorm schwer wird. Normalerweise würde das Fell zum Sommer hin von selbst abfallen. Leider ist es durch die Zucht inzwischen so weit gekommen, dass die dicke Wolle von Menschenhand abgeschoren werden muss, damit die Tiere nicht überhitzen. Ebenfalls wird auf Grund der Fleischproduktion ein viel breiterer Rumpf angezüchtet als vorgesehen, weshalb das Aufstehen für die Tiere nahe zu unmöglich wird.

Solltet ihr also mal ein Schaf in Rückenlage entdecken, scheut nicht davor zurück, die Weide zu betreten, es zu schubsen und so ein Leben zu retten!

 

Informationsquelle: PETA Deutschland

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