Sentana Stiftung

Sentas Tagebuch: Tag 18

Unser Hansi – Besuchermagnet im Dorf Sentana und ein echtes Glücksschwein. Vor seinem Einzug musste er mehrere Jahre lang ein Leben als Zuchteber leben und „wohnte“ in einer kleiner Bucht ohne natürliches Licht, ohne Artgenossen und ohne Stroh. Er hatte grade genug Platz, um sich umzudrehen und das Tag ein Tag aus. Er lebte das Leben eines ganz normalen Zuchtebers in der Massentierhaltung.

Neben Hühnern und anderem Geflügel, leben gerade Schweine oft unter grausigen Bedingungen. In den meisten Ställen werden sie auf einem Spaltenboden gehalten, durch den Urin und Kot durchgetreten werden und direkt als Jauche abfließen können. Für die eigentlich sehr sauberen und kuschelbedürftigen Tiere, bietet er keinerlei Komfort und Abwechslung.

Hansi im alten Zuhause – auf Betonboden, ohne Stroh, ohne Fenster und Kontakt zu Artgenossen

Weil sie meist auf engstem Raum leben, entwickeln viele Schweine Verhaltensstörungen – es wird gebissen und geschubst. Männliche Ferkel werden bis heute aus Kostengründen komplett betäubungslos kastriert und entzahnt, was mit enormen Schmerzen für die Tiere verbunden ist.
Eigentlich sollte die Vorgehensweise schon seit letztem Jahr verboten sein, aber die Schweineindustrie setzte sich mit einer Verlängerung der Frist bis Ende 2020 durch.

Mastschweine sind genetisch außerdem so gezüchtet, dass sie möglichst viel Masse in kurzer Zeit ansetzen. Ihr Herz und ihre inneren Organe sind für so ein Wachstum aber in der Regel nicht ausgelegt, was die Tiere hochgradig empfindlich macht und ihre natürliche Lebenserwartung auf Grund der Krankheitsanfälligkeit deutlich einschränkt.

Die Schweine im Dorf Sentana haben noch einmal Glück gehabt. Insbesondere Hansi kann heute kurze Strecken durch den Paddock galoppieren und sich ausgiebig im Schlammbad suhlen. Da er durch sein vorheriges Leben kaum Borsten entwickelt hat, schmieren wir ihn im Sommer mit Sonnencreme ein und im Winter liegt er zugedeckt unter der Wärmelampe. Direkt neben unseren Minischweinen fühlt er sich am Wohlsten und Abend für Abend baut er sich ein Bett aus Stroh.

So und nicht anders sollte ein Schweineleben aussehen. Mit jeder Kaufhandlung haben wir unmittelbar die Möglichkeit, Leid zu verringern und aktiv darüber zu entscheiden, was wir uns für die Tiere und ihre Haltungsbedinungen in Zukunft wünschen.

Sentana Stiftung