Haushühner stammen vom Wildhuhn ab. Das sogenannte Bankivahuhn lebt in kleinen Gruppen mit 5-20 Tieren in dschungelartigen Waldgebieten und fühlt sich als Fluchttier im Schutz des Unterholzes und auf Bäumen wohl.
Deshalb haben Hühner auch das Bedürfnis, Schutz von oben zu haben und auf Stangen zu sitzen. Leider kommt die industrielle Tierhaltung diesen Bedürfnissen kaum noch nach. Derzeit werden circa 50 Millionen Hühner zur Eierproduktion und weitere 90 Millionen zur Fleischproduktion gehalten.
Hühner zur Eierproduktion nennt man Legehennen und sie sind auf eine hohe Legeleistung gezüchtet. Wo der Vorfahre das Bankivahuhn lediglich bis zu 4 Mal im Jahr zur Fortpflanzung 5-10 Eier legt, sind die Legehennen dazu gezwungen rund 300 Eier im Jahr zu legen – dies wird erreicht durch ein Zusammenspiel von künstlichen Beleuchtungsprogrammen und der Überzüchtung der Tiere. Aufgrund der Legeleistung und der Haltung in großen Gruppen bis zu 6000 Tieren sowie der reizarmen Umgebung leiden viele Tiere an Krankheiten und Verhaltensstörungen. Ein langes Leben ist den Tieren so oder so nicht vergönnt, denn sobald die jungen Tiere in die Mauser kommen und ihre Legeleistung nach knapp über einem Jahr nachlässt, werden sie geschlachtet. Den männlichen Tieren geht es nicht besser, denn sie können weder Eier legen noch sind sie auf das schnelle Wachstum der Mastrassen gezüchtet. Weil sie damit aus ökonomischer Sicht wertlos sind, werden sie noch am Tage ihrer Geburt getötet.
Hühner zur Fleischproduktion nennt man Masthühner und sie sind auf schnelles Wachstum und viel Fleischansatz gezüchtet. Da Brust- und Schenkelfleisch sehr beliebt ist, wurde in der Überzüchtung der Körperbau des Huhns stark verändert. Das große Gewicht der Brust- und Schenkelmuskulatur macht inzwischen 66% des Körpergewichts aus und hat schmerzhafte körperliche Schäden bis hin zum Tod zur Folge. Die Tiere werden zwischen 28 und 42 Tage gemästet. Anlagen mit über 200.000 Tieren sind keine Seltenheit und die Tiere haben wenig Anspruch auf Platz – gesetzlich vorgegeben ist ein Quadratmeter für 26 Hühner. Selbstverständlich ist da das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen und das Erfüllen von Bedürfnissen nicht möglich. Folgen sind auch hier Verhaltensstörungen und Krankheiten.
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