Sentana Stiftung

Sentas Tagebuch: Tag 14

Schon eine Woche sind unsere 15 Hühner nun in ihrem neuen Leben angekommen und wir sehen sie nun häufiger auf der Weide herumlaufen und ihr neues Zuhause erkunden. Anfangs haben nur wenige von ihnen länger das Hühnerhaus verlassen. Sie waren zaghaft und vorsichtig – schließlich konnten sie nicht wissen, dass einfach nur eine schöne saftige Wiese auf sie wartet und die Hennen nun in den Tag hineinleben dürfen.

Dieses Leben kennen sie nicht. Haben sie in den letzten anderthalb Jahren doch als Legehennen in der Massentierhaltung traurige Hochleistungen vollbracht. Ein Leben auf engstem Raum, Flügel an Flügel auf Gitterstäben sitzend, mit stickiger Luft und meist ohne Tageslicht – das war ihr Alltag. Viele von ihnen haben nach diesen Strapazen kaum noch Federn, da sich die Tiere auf so engem Raum gegenseitig massakrieren und auch verwunden. Leider ist dieser Zustand kein Einzelfall, sondern das normale Leben vieler Tiere aus der Bodenhaltung.

Würde der Verein Rettet das Huhn e.V. nicht 12.000 aussortierte Legehennen pro Jahr retten, wären auch unsere Hühner längst beim Schlachter gelandet.
Denn: Nach etwa 1,5 Jahren lässt die Legeleistung nach und die Tiere sind durch die Haltungsbedingungen und die angezüchtete ständige Eierproduktion am gesundheitlichen Limit. Sie sind wirtschaftlich schlichtweg nicht mehr rentabel und werden aussortiert und durch junge Tiere ersetzt. Und das, obwohl Hühner eigentlich 10 Jahre alt werden können.

Einige unserer Hühner erholen sich langsam und wir konnten ihnen die Jäckchen ausziehen, die sie vor Kälte und UV-Licht geschützt haben. Natürlich spielen hier auch die wärmeren Temperaturen eine Rolle.
Doch einigen der Tiere geht es nach wie vor sehr schlecht und sie zeigen, dass die industrielle Eierproduktion nichts mit glücklichen Hühnern zu tun hat. Wir hoffen, dass sich bei unseren Sorgenkindern schnell ein neues Gefieder bildet und sie bald vollwertiger Teil der Gruppe sind – schwache Tiere werden in so einer Gruppe nämlich ausgegrenzt und gemobbt. Bis dahin sorgen wir dafür, dass die schwächsten Hühner nachts im Warmen sind und päppeln sie weiter auf.

Wir freuen uns sehr, einen Teil zur Rettung beitragen zu können und nun den 15 ehemaligen Legehennen ein sicheres Für-immer-Zuhause schenken zu dürfen. Gerne halten wir euch über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden.

Sentana Stiftung